Salvator Mundi von Leonardo da Vinci für 450 Mio.$!
Das Ölgemälde Salvator Mundi von Leonardo da Vinci wurde im November 2017 beim Aktionshaus Christi´s versteigert. Der erwartete Ersteigerungserlös lag bei mindestens 100 Mio. Dollar. Denn ein Käufer hat diesen Preis für die Auktion bereits fest geboten. Doch mit einer neuen Rekordsumme von 450 Mio. Dollar (ca. 382 Millionen Euro) wurden die Erwartungen bei weitem übertroffen. Damit ist ist Salvator Mundi das teuerste Kunstwerk, das jemals auf einer Auktion gehandelt wurde. Der neue Besitzer hatte telefonisch geboten und ist bislang nicht bekannt.
Vor weniger als 60 Jahren wurde dieses Ölgemälde für lächerliche 45 Pfund versteigert. Umgerechnet waren dies im Jahr 1958 etwa 527 DM. Inflationsbereinigt entspricht dies einem heutigen Wert von zirka € 2.500. Damals wusste man nicht, dass der berühmte Maler Leonardo da Vinci der Urheber dieses Meisterwerkes war. Eindeutiger kann nicht belegt werden, dass sich der Wert eines Kunstwerkes nicht nach der Qualität eines Ölgemäldes, sondern nach der Berühmtheit des Künstlers richtet.
Salvator Mundi von Leonardo da Vinci und berühmte frühere Besitzer des Werkes
Das auf das Jahr 1500 datierte Gemälde soll einst dem englischen König Karl I. gehört haben, in dessen Sammlung es 1649 verzeichnet ist. Nach der Hinrichtung von Karl I. soll das Gemälde verkauft worden sein. Später wurde das Gemälde wohl wieder an die königliche Sammlung zurückgegeben und gelangte schließlich in den Besitz des Herzogs von Buckingham. Dessen Sohn lies Salvator Mundi im Jahre 1763 versteigern. Weder der damalige Käufer, noch die nächsten Besitzer dieses Ölgemäldes für den weiteren Zeitraum von etwa 150 Jahren konnten bis heute identifiziert werden.
Im Jahr 1900 wurde das Bild von Sir Charles Robinson erworben. Robinson war der Meinung, dass das Bild als Werk von Leonardos Schüler Bernardino Luini stammte. Er hatte es für die Cook-Kollektion Doughty erworben. Bis dahin war die Urheberschaft des Gemäldes von Leonardo da Vinci in Vergessenheit geraten. Ebenso gab es keine Kenntnis mehr über den Ursprung und königliche Geschichte. Zu jener Zeit wurden das Gesicht und die Haare neu übermalt und das Werk somit wesentlich verändert. Dies ist auf einem Foto aus dem Jahr 1912 zu sehen.
Der nächste bekannte Eigentümer ist erst Anfang des 20. Jahrhunderts bekannt. Es handelte sich um die Familie Cook, seinerzeit eine bedeutende Textilhändlerfamilie. Fälschlicher Weise wurde seinerzeit angenommen, dass dieses Ölgemälde von Giovanni Antonio Boltraffio, einem Schüler von Leonardo da Vinci, gemalt wurde. Grund dafür waren zahlreiche Übermalungen, die den Eindruck einer Kopie erweckten. So kam es, dass die Nachfahren der Cooks dieses Meisterwerk im Jahr 1958 nur lediglich 45 britische Pfund bei einer Versteigerung erzielten. Die neuen Eigentümer kamen aus den Vereinigten Staaten. 50 weitere Jahre lang verschwand das Werk wieder in der Versenkung. Erst im Jahr 2005 hatte ein Zusammenschluss von mehreren Kunsthändlern das unglaubliche Glück, dieses Unikat in ihren Besitz zu bekommen. Diese erforschten und dokumentierten dieses Werk gründlich und überprüften seine Echtheit mit den führenden Autoritäten der Welt. Zudem ließen das Ölgemälde im Jahr 2007 von der Konservatorin Dianne Dwyer Modestini sorgfältig restaurieren. Die erste Phase der Restaurierung wurde im Herbst 2007 abgeschlossen. Nach dem Entfernen der ersten Übermalungsschichten erkannte sie, dass es sich um ein Ölgemälde handelte, welches von da Vinci eigenhändig gemalt wurde. Dr. Modestini dokumentierte detailliert den Erhaltungszustand, sowie den Konservierungsprozess des Gemäldes. Zudem hatte sie entdeckt, dass das Gemälde tatsächlich von Leonardo da Vinci signiert war. Weitere Untersuchungen bestätigten dieses sensationelle Ergebnis. 2013 soll das Gemälde in den Besitz des russischen Milliardärs Dmitri Rybolowlew (Besitzer des französischen Erstligisten AS Monaco) für umgerechnet rund 108 Millionen Euro gekommen sein. Diese Investition hat sich gelohnt!
Der letzte echte Leonardo da Vinci
Als die Möglichkeit der Urheberschaft von Leonardo erkannt wurde, beschloss man, das Gemälde einer Gruppe von internationalen Gelehrten und Experten zu zeigen. So konnte ein fundierter Konsens über seine Zuschreibung erzielt werden. Denn die Untersuchung des Gemäldes ergab einen breiten Konsens, dass Salvator Mundi von Leonardo da Vinci gemalt wurde.
Im Jahr 2008 wurde das Gemälde von den Museumskuratoren Carmen Bambach, Andrea Bayer, Keith Christiansen und Everett Fahy im Museum Metropolitan Museum of Art, sowie von Michael Gallagher, Leiter der Abteilung Naturschutz, untersucht. Ende Mai 2008 wurde das Gemälde in die Londoner National Gallery gebracht, wo es im direkten Vergleich mit der „Felsgrottenmadonna“, einem zeitnah geschaffenen Gemäldes von Leonardo da Vinci, verglichen wurde. Mehrere der weltweit führenden Leonardo-Gelehrten waren ebenfalls eingeladen, die beiden Gemälde gemeinsam zu studieren.
Das Ergebnis dieser Analysen des Ölgemälde Salvator Mundi (Heiland der Welt) war eine weltweite Sensation. Somit handelt es sich um eines von weltweit weniger als 20 verbliebenen Gemälden, die nachweislich von da Vinci selbst geschaffen wurden. Dies war nach über 100 Jahren die nächste Entdeckung eines nachweislich echten Gemäldes von Leonardo da Vinci. Damals, im Jahr 1909, handelte es sich um das Werk „Benois Madonna“, das sich nun in der Eremitage in St. Petersburg, befindet.
Salvator Mundi von da Vinci zur Versteigerung bei Christie’s
Nun wurde dieses Meisterwerk bei Christie’s in New York am 15. November zur Versteigerung angeboten. Mit der Rekordsumme von 382 Mio. Euro verdrängte das Ölgemälden den bisherigen Rekordhalter für ein versteigertes Kunstwerk deutlich. Das war im Mai 2015 Pablo Picassos „Les femmes d’Alger (Version O)“, welches für etwa 152 Mio. Euro den Besitzer wechselte.
Zur astronomisch hohen Versteigerungssumme kommentierte Lawrence Luhring, ein New Yorker Kunsthändler, bei der New York Times: „Es gibt einfach zu viel Geld auf der Welt. Das ist verrückt. Ich bin fassungslos.“
Das Gemälde Salvator Mundi gehört laut Loic Gouzer, Vorsitzender des Bereiches „Nachkriegszeit und der Gegenwartskunst“ bei Christie’s in New York zum elitären Kreis von Werken der berühmtesten Künstler der Welt. Die Gelegenheit, ein derartiges Gemälde dem Markt anzubieten, hat man, wenn überhaupt, nur einmal im Leben. Um eine möglichst hohe Medienaufmerksamkeit zu erzielen wurde Salvator Mundi in den Monaten vor der Auktion in London, Hongkong, San Francisco und New York ausgestellt.
Trotz des hohen Alters von über 500 Jahren wirkt der Einfluss von Leonarda da Vincis Kunst bis zum heutigen Tag. (Bei der gleichen Auktion wurden bei Christie’s unter anderem auch Werke von Pablo Picasso (1881-1973) und Claude Monet (1840-1926) versteigert.
Kurzanalyse des Gemäldes Salvator Mundi von Leonardo da Vinci
Sowohl die Hände Christi als auch die exquisit gerundeten Haare, die Kugel und ein großer Teil seines Vorhangs sind bemerkenswert gut erhalten und dem ursprünglichen Zustand sehr nahe. Darüber hinaus behält das Gemälde eine bemerkenswerte Präsenz und ein eindringliches Gefühl von Geheimnis. Diese Eigenschaften sind für Leonardos beste Gemälde charakteristisch. Über dem linken Auge sind noch die Spuren sichtbar, die Leonardo mit dem Handballen machte, um das Fleisch zu erweichen. Das Gesicht ist sehr sanft gemalt, was charakteristisch für Leonardo da Vinci nach 1500 ist. Eine Verbindung der späteren Leonardo-Werke ist ein Gefühl der psychologischen Bewegung und des Mysteriums von etwas, das nicht ganz bekannt ist.
„Salvator Mundi“ von Leonardo da Vinci günstig als Reproduktion
Die überwiegende Anzahl der Liebhaber von Leonardo da Vinci, können oder wollen keine 100 Mio. für dieses Meisterwerk ausgeben. Diese haben jedoch die Möglichkeit, eine hochwertige Reproduktion des Originals kostengünstig von der Manufaktur Chinamaler erwerben. Für den Aktionspreis von lediglich € 275.- erstellen talentierte, gut ausgebildete Auftragsmaler eine erstklassige Kopie in Originalgröße. Die Replik ist optisch von Laien kaum vom Original erkennbar. Jedoch wird dieses Ölgemälde auf Künstlerleinwand, statt – wie das Original – auf Walnussholztafel gemalt.